Nordlukanisch-geometrische Kanne, 525—500 v. Chr.

H. 17,3 cm, Inv.-Nr. CV 294, CVA Altenburg 3, Taf. 119 (140)

Nordlukanisch-geometrische Kanne, Foto: PUNCTUM/Esther Hoyer

Ruvo del Monte und Satriano di Potenza sind die eponymen Fundorte dieser italischen Keramikgattung, die eine eigene archäologische Sachkultur während des 6. Jh. v. Chr. in der Region Basilicata in Unteritalien beschreibt. Die Töpfer dieser auf einer langsam drehenden Scheibe hergestellten Keramik waren indigene Italiker im abgelegenen, bergigen Hinterland, die sich in einem Mit- und Nebeneinander mit den an der Küste siedelnden Griechen befanden. Sie mit den von den Griechen namentlich überlieferten Oinotrern oder Dauniern gleichzusetzen, ist schwierig. Ihre von lokalen Eliten geprägten Gemeinschaften, die sich in spätarchaischer Zeit zunehmend dem griechischen Kulturkreis zuwandten, sind wohl vergleichbar mit den etwa zeitgleichen eisenzeitlichen Strukturen Süddeutschlands. So ließ sich um 550 v. Chr. ein lokaler Häuptling griechische Handwerker aus Tarent kommen, um ein repräsentatives Gebäude mit Ziegeldeckung in der Nähe des heutigen von Torre di Satriano zu errichten. Etwa aus dieser Zeit und dieser Region dürfte auch die Altenburger Kanne stammen, die mit ihrem geometrischen Dekor die indigene Seite des antiken Unteritaliens veranschaulicht.

Nordlukanisch-geometrische Kanne
525—500 v. Chr.
H. 17,3 cm
Inv.-Nr. CV 294
CVA Altenburg 3, Taf. 119 (140)

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