Altenbourg im Dialog II Werner Heldt (1904–1954)

29. März 2014–23. Juni 2014

Die Ausstellung zeigt etwa 50 Werke von Werner Heldt, vornehmlich Arbeiten auf Papier. Heldt zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Berühmt wurde er vor allem durch seine Berlin-Bilder, die Fenster-Stillleben und "imaginäre Interieurs". Unter dem Titel "Berlin am Meer" entstand eine ganze Serie von Gemälden und Zeichnungen. 2014 jährt sich Heldts Todestag zum 60. Mal, sein 110. Geburtstag wäre zu begehen.

Die Werke Altenbourgs und Heldts sind sehr unterschiedlich, dennoch gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen den Künstlern: Beide wuchsen in einem streng religiösen Elternhaus auf und hatten in jungen Jahren einschneidende Verlusterfahrungen durch den Tod geliebter Menschen zu verarbeiten. Sie schrieben Gedichte, Prosa und Tagebuch und dachten über Tod, Traum und Religion nach. Von Altenbourg selbst aufgezeigte Verbindungslinien gibt es über die Dichter Erhart Kästner (1904–1974) und Erich Arendt (1903–1984). Beide schrieben über Heldt, mit beiden war Altenbourg befreundet.

Gerhard Altenbourg schätzte Heldt sehr, sah bereits 1949 und 1951 erste Werke des Malers in Weimar und Berlin und kaufte in den 1970er und 1980er Jahren acht Zeichnungen. Eine Kohlezeichnung, die Altenbourg besaß, ist in der Ausstellung ebenso zu sehen wie das Tischstillleben aus der Sammlung Wormland, heute in der Pinakothek der Moderne, München. Altenbourg sah es 1951 bei dem Galeristen Rudolf Springer in Berlin.

Es gilt, Werner Heldt, der seit der Retrospektive 1989/90 in Vergessenheit geraten ist, wiederzuentdecken. Seine Gemälde und Zeichnungen üben einen magischen, zurückgenommenen Reiz aus. Die Ausstellung zeigt aber auch für Heldt eher ungewöhnliche und unbekannte Werke. Hierzu treten ausgewählte Arbeiten Altenbourgs in einen Dialog.

Die Ausstellungsreihe "Altenbourg im Dialog" setzt Werke von Gerhard Altenbourg in Bezug zu denjenigen anderer Künstler – Anreger, Weggefährten, Zeitgenossen. Auch innere Verwandtschaften spielen eine Rolle. Die Künstler müssen sich nicht persönlich begegnet sein. So ergeben sich neue und spannende Perspektiven auf die ausgewählten Arbeiten. Die Ausstellungsreihe lädt dazu ein, sie in einem anderen Kontext und aus einem neuen Blickwinkel heraus zu betrachten.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

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