Altenburg: Provinz in Europa. Eine künstlerische und kulturtopographische Anthologie

23. September 2007–17. Februar 2008

Das Lindenau-Museum Altenburg, ein Ort für alte und neue Kunst, will seine Stadt ausstellen: Altenburg, eine der schönsten deutschen Kleinstädte, reich an Kunst von außergewöhnlichem Rang, gelegen im einigen und doch so heterogenen Europa zwischen Thüringen und Sachsen und London (Ryanair fliegt täglich von Altenburg-Nobitz nach London und zurück), zwischen Dresden, Weimar und Naumburg, eine Stadt, die mit finanziellen und sozialen Problemen kämpft und zugleich reich ist an kultureller Substanz. Sie erscheint vor dem Hintergrund der EU in vielerlei Hinsicht als ein Präzedenzfall, in dem sich internationale Entwicklungen fokussieren: vom Bergbau (Braunkohle und Uran) und der Bergbausanierung über die problematischste Thüringer Umweltlast, den Rositzer Teersee, sowie das Errichten und den "Rückbau" von Wohnvierteln einerseits bis hin zum Nachdenken über neue Trägerschaften und Konzepte für die Kulturinstitute der Region andererseits. Das Projekt will dazu beitragen, diese Vorgänge bewusst zu machen, indem es den Bestand aufzeigt, die Verluste – vergangene, gegenwärtige und noch zu erwartende – vorweist und mögliche Konsequenzen wie Strategien des Widerstehens oder aber der Erinnerung zu erkennen hilft. Obwohl der Schwerpunkt auf den vergangenen fünfzig Jahren liegt, sollen historische "Lotungen" in die Kultur- und Industriegeschichte der Region, so zu Lindenau, vorgenommen werden.
Insgesamt 42 Künstler, Fotografen, Architekten, Stadtplaner, Kunsthistoriker, Schriftsteller und Publizisten sind an der Ausstellung beteiligt. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden als fotografische und andere Bilder, als Installationen, Texte, Filme und Videos präsentiert. Es erscheint ein Buch, das kein Katalog ist, sondern eine Anthologie heutiger Einsichten; ein Buch das fortgeschrieben werden könnte. Im Frühjahr des kommenden Jahres werden Werke aus der Altenburger Ausstellung im Kunstmuseum der Schweizer Partnerstadt Olten zu sehen sein.
Konzept: Jutta Penndorf, Matthias Flügge, Wolfgang Kil. Gefördert durch: Kulturstiftung des Bundes, Kulturstiftung des Freistaates Thüringen, enviaM, Druckerei zu Altenburg, Freunde des Lindenau-Museums e.V.

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