IM KABINETT Holzschnitte von Gerhard Altenbourg

25. Oktober 2012–14. Januar 2013

Das Holzschnitt-Werk Gerhard Altenbourgs setzt im Jahre 1959 ein. Zunächst arbeitet er im Schwarz-Weiß-Holzschnitt, dann in den in den 1970er Jahren vor allem in der aufwendigen Technik des Farbholzschnitts. Motivisch befasst er sich mit Landschaften, skurrilen Szenen mit erfundener Personnage, dem Eros und seriellen Arbeiten, in denen er vorgefundene Hölzer verwendet, weiterverarbeitet und ihnen sodann konkrete Titel verleiht. In der Bearbeitung der Holzstöcke zeigt sich die Experimentierfreudigkeit des Künstlers: Er schneidet, reißt, kratzt, ritzt und punzt die natürlichen Materialien. Unregelmäßigkeiten der Bretter, ferner Zargen, Fugen, Astlöcher sowie Ölfarbenreste nimmt er bewusst in seine Bildfindungen auf. Eine Besonderheit in seinen Drucken sind die vielschichtigen, nuancierten Grautöne statt des klassischen Schwarz-Weiß-Kontrastes, etwa in dem Blatt "Das sind die Wege wurzelentlang", das der Kunsthistoriker Lothar Lang als die "Summe aller Landschaften Altenbourgs" bezeichnet hat.

Im Œuvre des Künstlers finden sich zudem Blätter, die aufgrund der verwendeten Farbvarianten oder der Technik des Übereinanderdruckens eines einzelnen Stockes die Auflagennummer 1/1 tragen: Es handelt sich demnach – was dem Medium der Druckgraphik eigentlich widerspricht – um ein Unikat. Nicht zuletzt dieses Faktum bezeugt den hohen, eigenständigen Charakter und Geist der Holzschnitte von Gerhard Altenbourg.

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