Doris Ziegler, Brigade Rosa Luxemburg, Bestarbeiterin, Öl auf Hartfaserplatte, 1975

125 x 80 cm, Inv.-Nr. 2268a

Doris Ziegler, Brigade Rosa Luxemburg, Bestarbeiterin, 1975 © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Ungeschönt und offen erzählen die fünf Bildnisse des Zyklus "Brigade Rosa Luxemburg" mehr von den Leben der dargestellten Frauen, als zunächst sichtbar ist. Einzig die dargestellte Bestarbeiterin der Brigade blickt direkt auf die Betrachtenden. In Arbeitsbekleidung steht sie umringt von einem Zaun und dem Mauerstück eines Hauses, auf dem Boden liegen Späne ihrer Arbeit. Im Hintergrund wendet eine zweite Frau den Blick aus dem Fenster auf die Betrachtenden, während sie eine Maschine bedient. Auf den anderen vier Porträts lenkt nichts von den Dargestellten ab. Ihre verschränkten Arme liegen ruhig auf dem Schoß, ihre Blicke sind müde, unbeeindruckt und scheinen desillusioniert im Raum zu verschwinden.

Die Brigaden spielten im DDR-Alltag eine wichtige Rolle, da sie für viele Menschen nicht nur Arbeit im Produktionsprozess, sondern auch eine zweite Heimat bedeuteten. Alle fünf Frauen verbindet eine klare und ehrliche Darstellungsform. Das Weglassen jeglicher Emotionen in ihrem Blick verrät jedoch auch etwas über unsichtbare Unterschiede, verlorene Träume oder verpasste Entscheidungen. Ohne Stärke, Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit hätte auch Doris Ziegler keine Kraft für ihre Kunst entwickeln können, die zu den wichtigsten Malerinnen der Leipziger Schule gehört.

Doris Ziegler (geb. 1949)
Brigade Rosa Luxemburg, Bestarbeiterin
Öl auf Hartfaserplatte, 1975
125 x 80 cm
Inv.-Nr. 2268a

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