Elisabeth Voigt, Der kleine Trommler Öl auf Leinwand, 1926

86,3 x 75,3 cm, Inv.-Nr. 2247

Elisabeth Voigt, Der kleine Trommler, 1926

Mit geöffnetem Mund, erröteten Wangen und bewegten Armen schlägt der Junge auf seine Trommel ein. Sein gesenkter und traurig anmutender Blick steht dem wiegenden Körper und Haarschopf diametral gegenüber. In der kargen Umgebung des leeren Raumes mit Holzboden und zwei angedeuteten Fenstern im Hintergrund wirken die Schläge auf das Instrument umso lauter und eindringlicher. Die Nachkriegsjahre beeinflussten auch die junge heranwachsende Generation. Während sich aus den Trümmern des Ersten Weltkriegs eine facettenreiche Kulturlandschaft erhob, verarmten und vereinsamten Frauen ohne ihre im Krieg gefallenen Männer. Verwitwet mussten sie plötzlich selbst für den Lebensunterhalt aufkommen, wodurch ihre Kinder ebenso auf sich gestellt blieben und ihrem Unmut Gehör und Aufmerksamkeit verschafften.

In den 1930er-Jahren wuchs die Anerkennung für das künstlerische Werk der Künstlerin Elisabeth Voigt, die eine Schülerin von Karl Hofer und Käthe Kollwitz war. Nach der Verleihung zahlreicher Auszeichnungen wie des Dürerpreises im Jahr 1933, wurde sie ein Jahr später Stipendiatin der Villa Massimo in Rom. Umso tiefer traf sie die bittere Realität des Zweiten Weltkrieges, infolgedessen ihr Berliner Atelier zweimal ausgebombt wurde.

Elisabeth Voigt (1893–1977)
Der kleine Trommler
Öl auf Leinwand, 1926
86,3 x 75,3 cm
Inv.-Nr. 2247

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