Neo Rauch, Das Glashaus, Öl auf Hartfaserplatte, 1987
170 x 220 cm, Inv.-Nr. 2367
Die Gruppenausstellung "Junge Künstler im Bezirk Leipzig" im Lindenau-Museum in Altenburg 1986 markierte den Beginn der öffentlichen Wahrnehmung von Rauchs Werk. Seine Bilder aus den 1980er-Jahren, zu denen auch "Das Glashaus" gehört, verwarf er bevor er in den 1990er-Jahren zu großem künstlerischem Ansehen kam. In leicht schräger Draufsicht schauen die Betrachtenden auf einen Teil der gläsernen Außenfassade eines Gebäudes, das vor dem dunklen Himmel von innen erleuchtet ist. An der linken Bildseite zeichnen sich ein geschwungenes Brückenfragment und die glatte Oberfläche eines Flusses ab. Was sich im Inneren des Hauses befindet, bleibt angedeutet, ist aber nicht eindeutig auszumachen. Während Rauchs Bilder gegenwärtig von einem opaken Farbauftrag, traumartigen sowie geheimnisvollen Szenerien und Figuren geprägt sind, zeigt das Bild noch einen deutlich realistischeren, wirklichkeitsnahen Stil. Die Unkenntlichkeit dessen, was in dem modern anmutenden Gebäude passiert, wo es sich befindet oder wie die ungewöhnliche Außenperspektive entstanden ist, lässt bereits etwas von der zunehmend geheimnisvoll aufgeladenen und symbolischen Bildsprache des Malers erahnen.
Neo Rauch (geb. 1960)
Das Glaushaus
Öl auf Hartfaserplatte, 1987
170 x 220 cm
Inv.-Nr. 2367