13 Krönung Mariens mit Engeln und Heiligen
Bernardo Daddi (1290/95–1348), Werkstatt
Um 1340
64,5 x 39,9 cm
Tempera und Gold auf Holz
Inv. Nr. 13
Die Sammlung früher italienischer Tafelmalerei im Lindenau-Museum ist weltberühmt. Sie gehört zu den ursprünglichen, von Bernhard August von Lindenau angelegten Sammlungen des Museums und ist eines der ersten Zeugnisse für das im 19. Jahrhundert in Deutschland mit der Romantik aufkommende Interesse an der "vorraffaelischen Malerei", der Kunst der Vor- und Frührenaissance. Mit 180 Tafeln des 13. bis 16. Jahrhunderts ist sie heute eine der größten und schönsten europäischen Sammlungen außerhalb Italiens.
Charakteristisch für die frühe italienische Kunst ist eine Herauslösung der Sphäre des Irdischen und Weltlichen aus dem ganzheitlichen religiösen Weltbild der byzantinischen Malerei, eine Neuentdeckung irdischer Schönheit, in der sich die Säkularisierungs- und Emanzipationsbewegungen der Hochrenaissance vorbereiten. Die Altenburger Sammlung ist in der Tradition Lindenaus nach Schulen geordnet. Zur Schule von Siena, die sich mit dem subtilen spirituellen Glanz ihrer Bilder noch eng an die byzantinische Malerei, die "maniera greca", anlehnte, gehören Tafeln aus dem Umkreis von Guido da Siena und Werke von Pietro Lorenzetti, Lippo Memmi, Giovanni di Paolo und Sano di Pietro.
Die Schule von Florenz, die sich schon ganz der rationalen Intellektualität der Neuzeit mit ihrem Sinn für das Konstruktive zuneigte, ist unter anderem mit Tafeln von Bernardo Daddi, Lorenzo Monaco, Masaccio, Filippo Lippi, Fra Angelico und mit dem wohl berühmtesten Altenburger Gemälde, dem Bildnis einer vornehmen Frau als Heilige (Catarina Sforza) von Sandro Botticelli vertreten. Eine dritte Gruppe bilden die Werke umbrischer und oberitalienischer Maler, unter ihnen Künstler wie Luca Signorelli, Pietro Perugino, Marco Zoppo und Giovanni Santi, der Vater Raffaels, die, abseits der urbanen toskanischen Kunstzentren, die neuen Tendenzen der Frührenaissance in anderen, regionalen Prägungen aufnahmen.
Die Altenburger Sammlung früher italienischer Malerei wurde 1961 von Robert Oertel in einem umfassenden, noch heute beispielhaften Katalog beschrieben. Seitdem hat die weitere kunsthistorische und gemäldetechnische Erforschung der Sammlung zu einer Reihe von neuen Erkenntnissen geführt, die seit Ende der neunziger Jahre von einer internationalen Forschergruppe in einem neuen Bestandskatalog publiziert werden. Die Bände I und II zur florentinischen und zur sienesischen Malerei liegen bereits vor.
Bernardo Daddi (1290/95–1348), Werkstatt
Um 1340
64,5 x 39,9 cm
Tempera und Gold auf Holz
Inv. Nr. 13
Bernardo Daddi (1290/95–1348)
Um 1345–1348
54 x 27,6 cm
Tempera und Gold auf Pappelholz
Inv. Nr. 14
Bernardo Daddi (1290/95–1348)
Um 1340–1345
(Triptychon)
59,3 x 28 cm
Tempera auf Pappelholz
Inv. Nr. 15
Puccio di Simone (tätig um 1340–1360)
Um 1340–1345
68,9 x 38 cm
Tempera auf Holz
Inv. Nr. 16
Matteo di Pacino (Meister aus dem Umkreis des Niccolò di Pietro Gerini, tätig Ende 14. Jahrhundert)
Um 1360
38,7 x 23,5 cm
Tempera und Gold auf Holz
Inv. Nr. 17
Maestro di San Lucchese (um 1340–1370)
Um 1365–1370
77 x 55,7 cm
Tempera auf Pappelholz
Inv. Nr. 18
Antonio Veneziano (erwähnt 1370–1388)
Um 1387–1388
101,5 x 62,4 cm
Tempera auf Pappelholz
Inv. Nr. 19
Andrea di Bonaiuti (gen. Andrea da Firenze, nachweisbar 1343–1370)
Um 1360–1370
96,3 x 33
Tempera und Gold auf Pappelholz
Inv. Nr. 20
Andrea di Bonaiuti (gen. Andrea da Firenze, nachweisbar 1343–1370)
Um 1360–1370
96,2 x 34,2 cm
Tempera auf Pappelholz
Inv. Nr. 21