Johann Friedrich August Tischbein, Herzogin Charlotte Georgine Luise Friederike von Sachsen-Hildburghausen, Öl auf Leinwand, um 1795

71 x 56 cm, Inv.-Nr. 328

Johann Friedrich August Tischbein, Herzogin Charlotte Georgine Luise Friederike von Sachsen-Hildburghausen, um 1795, Foto: punctum/Bertram Kober

Johann Friedrich August Tischbein (1750–1812), der sogenannte „Leipziger Tischbein“, war einer der bedeutendsten Angehörigen der großen Malerfamilie Tischbein. Nachdem ihn Studienreisen nach Paris, Rom und Neapel führten, wurde er Hofmaler des Fürsten Friedrich von Waldeck (1865–1946) in Arolsen. Anschließend engagierte ihn Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817). Als Nachfolger von Adam Friedrich Oeser (1717–1799) wurde Tischbein im Jahr 1800 mit der Leitung der Kunstakademie zu Leipzig betraut.

Das Porträt der „Herzogin Charlotte Georgine von Sachsen-Hildburghausen“ zeigt eine junge Frau im Halbprofil mit rosigen Wangen, einem freundlichen und klaren Blick sowie einfacher, aber eleganter Kleidung. Der wirklichkeitsnahe Stil, mit dem der Maler die Adlige dargestellt hat, lässt Rückschlüsse auf ihren Charakter zu. Zeitlebens setzte sich die Tochter von Herzog Karl II. von Mecklenburg-Strelitz (1741–1816) mit den schönen Künsten und deren Förderung auseinander. Schon in jungen Jahren erhielt sie eine intensive Ausbildung in Gesang, Tanz und Klavierspiel. Gemeinsam mit zwei ihrer Hofdamen kümmerte sie sich in Hildburghausen um die Versorgung von Menschen in Armut. Die Sorge um ihre Mitmenschen ist durch die Darstellung ihres warmen und freundlichen Ausdrucks fühlbar. Eine besondere Freundschaft verband die Porträtierte, die als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit galt, mit dem Dichter Jean Paul (1763–1825). Im Alter von nur 48 Jahren verstarb sie nach langer Krankheit.

Johann Friedrich August Tischbein (1750–1812)
Herzogin Charlotte Georgine Luise Friederike von Sachsen-Hildburghausen
Öl auf Leinwand, um 1795
71 x 56 cm
Inv.-Nr. 328

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