Restaurierung

Die umfangreiche Sammlung des Lindenau-Museums Altenburg wird durch insgesamt vier Restauratorinnen und Restauratoren betreut. Diese sind spezialisiert auf die Fachrichtungen Gemälde, Keramik und Papier. Ihre Hauptaufgaben lassen sich am besten den Säulen der Museumsarbeit Bewahren und Forschen zuordnen. Im Einzelnen handelt es sich um die Aufgabenfelder der (präventiven) Konservierung, der Restaurierung, der Betreuung von Leihgaben und Ausstellungen sowie der Dokumentation und Digitalisierung der Sammlung. Auch in die Konzeption der neuen Dauerausstellung des Lindenau-Museums Altenburg sowie in die Anleitung der Anwärterinnen und Anwärter diverser Restaurierungsstudiengänge ist das Team eingebunden. Im Rahmen all dieser Aufgaben arbeiten die Restauratorinnen und Restauratoren interdisziplinär mit Kolleginnen und Kollegen des Lindenau-Museums und der Altenburger Museen sowie mit freiberuflich tätigen Kolleginnen und Kollegen zusammen.

 

Präventive) Konservierung

Unter präventiver Konservierung werden die Maßnahmen verstanden, die den exogenen (von außen wirkende) und endogenen (aus dem Objekt selbst wirkende) Einflüssen auf das Objekt entgegenwirken. Ziel ist es, den Ist-Zustand des Objektes zu schützen.

Dies geschieht durch die individuelle Einstellung der Umgebungsparameter Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Depot und Ausstellungsräumen und erfolgt auf die unterschiedliche Objektgruppe zugeschnitten. Auch sichernde Maßnahmen wie Rissschließungen oder Farbschichtfestigungen und der Umgang mit Schutzverpackungen zählen zu den konservatorischen Maßnahmen.

Durch Leihverkehr, den Erhalt neuer Objekte und Verbrauchsmaterialien sowie durch Besucherinnen und Besucher oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können Schädlinge in die Sammlung gelangen. Um einen möglichen Befall und die Zerstörung der Objekte frühzeitig zu erkennen, wird ein regelmäßiges Schädlings-Monitoring durchgeführt.

All diese Maßnahmen sind als Schadensprävention zu verstehen, um künftige Schäden zu minimieren oder bestenfalls gänzlich zu verhindern.

 

Restaurierung

Unter Restaurierung sind chemische und mechanische Eingriffe zur Stabilisierung des Objektes zu verstehen. Sie gehen über die konservatorischen Eingriffe hinaus. Ihr Ziel ist die Verbesserung der Lesbarkeit der Objekte ohne deren Veränderung. Dabei unterliegt die Restaurierung strengen Regeln: Die Authentizität der Objekte und charakteristische Merkmale müssen erhalten bleiben.

Von besonderer Wichtigkeit ist auch die Dokumentation der verwendeten Materialien und der Arbeitsschritte, um eine Wiederbehandlungsfähigkeit zu gewährleisten.

 

Dokumentation und Digitalisierung der Sammlung

Im Zuge des Großprojektes Digitalisierung anlässlich des Förderprogramms Lindenau21PLUS werden die Sammlungen des Lindenau-Museums sukzessive gescannt und in die Datenbank eingegeben. Die konservatorische Betreuung der Objekte vor, während und nach der Digitalisierung wird von den Restauratorinnen und Restauratoren der jeweiligen Objektgruppe wahrgenommen. Hauptaufgabe ist hierbei die Beschreibung des Objektzustandes und das Eintragen der Restaurierungshistorie in die Datenbank.

 

Altenburger Praxisjahr für Kunstgut- und Denkmalrestaurierung

Das Altenburger Praxisjahr für Kunstgut- und Denkmalrestaurierung ist ein gemeinsames Ausbildungsprojekt der Altenburger Museen (Residenzschloss Altenburg und Lindenau-Museum Altenburg), des Restaurierungsateliers Schaefer und der pons asini Linke, Dähne & Partner Restauratoren PartG. Es bietet Praktikantinnen und Praktikanten die Möglichkeit, ein für das Fachstudium der Restaurierung vorgesehenes Pflichtpraktikum über zwölf Monate in Altenburg zu absolvieren.

Der junge Nachwuchs wird in dem erfahrenen zehnköpfigen Team von Restauratorinnen und Restauratoren aus allen Werkstätten und den an den Museen beschäftigten Kunsthistorikerinnen und -historikern umfassend angeleitet und erhält Einblicke in die zukünftige Arbeitswelt. Das Programm, welches sich im ersten Halbjahr vor allem auf die Absolvierung der Eignungsprüfung an den entsprechenden Hochschulen und Universitäten ausrichtet, wird stetig weiterentwickelt, um den zukünftigen Studentinnen und Studenten die beste Grundlage für die universitäre Ausbildung zu bieten.

Dabei findet die Begleitung der zukünftigen Studentinnen und Studenten nicht nur während der Praktikumsphase statt. Das Altenburger Praxisjahr organisiert sogenannte Werkstatttage, die sich besonders an die Alumni des Programms richten, also an Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen oder auch an Studentinnen und Studenten der Restaurierungsstudiengänge. Vermittelt werden an diesen Tagen besonders Themen, welche sich mit der Arbeitswirklichkeit zukünftig arbeitender Restauratorinnen und Restauratoren auseinandersetzen. Diese regelmäßigen Treffen ermöglichen einen dichten Erfahrungsaustausch und stärken die Community der Altenburger Praxisjahrteilnehmer.